William J. Barbaresi et al. untersuchten die Daten einer Geburtskohorte (N = 5718) in Rochester, um möglichst valide Ergebnisse zu erhalten, wie groß der Prozentsatz der Kinder mit ADHS ist, bei denen im Erwachsenenalter ebenfalls noch ADHS diagnostiziert werden kann.
Die Wissenschaftler fanden im Kindesalter insgesamt 379 Kinder, bei denen die Diagnose gestellt wurde, was einem Prozentsatz von 6,6 entspricht. Von 232 Kindern lagen auch Daten über das Erwachsenenalter vor. Hier zeigte sich, dass 68 der 232 Teilnehmer auch im Erwachsenenalter die Kriterien für ADHS erfüllten. Dies entspricht einem Prozentsatz von 29,5 Prozent. Ein Unterschied zwischen Männer und Frauen konnte hierbei nicht festgestellt werden.
Barbaresi und Kollegen erhoben auch die psychiatrischen Diagnosen im Erwachsenenalter, von den Kindern, bei denen ADHS festgestellt wurde. Hier zeigte sich, dass bei 26,3 Prozent eine Alkoholabhängigkeit bzw. ein Alkoholmissbrauch vorlag, bei 16,8 Prozent eine antisoziale Persönlichkeitsstörung vorlag, 14,2 Prozent eine Angststörung und 12,9 Prozent eine Depression aufwiesen.
Quelle:
Barbaresi, W.J., Colligan, R.C., Weaver, A.L. et al. (2013). Mortality, adhd and psychosocial adversity in adults with childhood adhd: a prospective study. Pediatrics, 131, 637-644.
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