Kinder mit Dyskalkulie haben nicht häufiger ADHS als Schüler einer Kontrollgruppe

Kirsten Schuchardt von der Uni Hildesheim und Kollegen untersuchten bei Kindern mit Schwierigkeiten beim Erlernen des Lesens, Schreibens und Rechnens die Häufigkeit von ADHS-Symptomen. An der Studie nahmen 600 Schüler teil, die am Ende der zweiten bzw. am Anfang der dritten Klasse getestet wurden. Zusätzlich wurde eine Kontrollgruppe mit 270 Schülern gebildet, die keinerlei Probleme im Lesen, Schreiben und Rechnen hatten. Um die ADHS-Symptome zu erheben, füllten die Eltern der Schüler einen Fragebogen aus. Das Vorliegen von ADHS wurde ebenfalls auf Basis dieses Elternfragebogens getroffen.

Es zeigte sich, dass Kinder ohne Lernschwierigkeiten eine ADHS-Prävalenz von 5 Prozent aufwiesen. Bei Schülern mit einer Legasthenie war das bei 18 Prozent der Kinder der Fall. Schüler mit einer Dyskalkulie wiesen interessanterweise nicht häufiger ADHS-Symptome als die Kinder der Kontrollgruppe auf. Am häufigsten zeigte sich bei den Kindern mit Legasthenie dabei der unaufmerksame Typus. Der Mischtypus und der hyperaktiv-impulsive Typus wurden deutlich seltener registriert.

Schuchardt, K. et al. (2015). Die Komorbidität von Lernschwierigkeiten mit ADHS-Symptomen im Grundschulalter. Zeitschrift für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie, 43, 185-193.