SGA-Status bei Frühgeborenen beeinflusst späteres Dyskalkulierisiko

Frühgeburt Dyskalkulie

Julia Jaekel von der Uni Bochum und Prof. Dieter Wolke untersuchten, ob eine zu frühe Geburt, das Risiko erhöht, später eine Dyskalkulie zu entwickeln. Die beiden Wissenschaftler untersuchten insgesamt 922 Kinder mit einem Durchschnittsalter von 8 Jahren auf das Vorhandensein einer Rechenstörung und setzten diese Ergebnisse in Relation zum Geburtstermin.

Insgesamt wurden bezüglich des Geburtstermins fünf Gruppen gebildet: eine Gruppe mit einem Geburtstermin vor der 32. Schwangerschaftswoche (n = 206), 85 Kinder, die in der 32 und 33 Woche geboren wurden, 200 Kinder mit einer Entbindung zwischen der 34 und 36. Woche sowie eine Gruppe, die zwischen der 37. und 38. Woche zur Welt kamen. Zusätzlich wurde noch eine Kontrollgruppe (n = 248) realisiert, deren Geburtstermin zwischen der 39 und 41 Woche lag.

Neben der Dyskalkuliediagnostik (K-ABC und Rechentest) wurde auch der sozioökonomische Status und der SGA-Status erhoben. Der SGA-Status (small-for-gestational-age-babies) beschreibt Babys, die zu klein und zu leicht für die Schwangerschaftsdauer sind. Babys mit SGA-Status zeigen sehr oft allgemeine kognitive Defizite.

Jaekel und Wolke fanden heraus, dass mit früherem Geburtstermin die späteren mathematischen Probleme zunahmen. Ein Zusammenhang zur Dyskalkulie konnte jedoch nicht festgestellt werden, wenn man das Geschlecht, den sozioökonomischen Status und den SGA-Status herausrechnete. Die häufiger angetroffenen Dyskalkuliediagnosen bei einer zu frühen Geburt, wurden nicht vom früheren Geburtstermin beeinflusst, sondern vom SGA-Status der Kinder.

Quelle:
Jaekel, J. & Wolke, D. (2014). Preterm birth and dyscalculia. The Journal of Pediatrics, Internet Vorabveröffentlichung.