Will man bei Schülern mit Legasthenie zu Therapiebeginn eine qualitative Fehleranalyse durchführen, bieten sich die OLFAs von Thomé und Thomé an. Diese liegen in zwei Versionen vor, nämlich für Schüler der Klassen 3 bis 9 und für Schüler der ersten beiden Klassen. Die Version für die ersten beiden Klassenstufen, die OLFA 1-2, ist nun in einer leicht überarbeiteten, mittlerweile fünften Auflage erschienen.
Mit der OLFA 1-2 lässt sich auf Basis freier Texte eine sehr differenzierte Fehleranalyse durchführen. Eine Kopiervorlage befindet sich im Manual. Weiterhin wird jeder der 30 Fehlertypen genau besprochen. Die einzelnen Fehler lassen sich dann wiederum drei orthographischen Entwicklungsphasen zuordnen. Innerhalb des Auswertungsbogens wurde diese Zuordnung von den Autoren gut gelöst, sodass auf einen Blick eine grobe Einschätzung des Fehlerprofils vorgenommen werden kann.
Eine Besonderheit der OLFA ist, dass sich auch quantitative Kennwerte berechnen lassen. Ein Wert trägt die Bezeichnung „Fehler auf 100 Wörter“. Weiterhin gibt es noch die sogenannten Kompetenzwerte, die den Leistungsgrad innerhalb der drei orthographischen Entwicklungsphasen wiedergeben.
Die OLFA 1-2 ist ein gut durchdachtes, informatives Instrument, das ein wenig Einarbeitung benötigt, dann aber eine sehr differenzierte Fehleranalyse bietet. Um die aktuelle Auflage zu erhalten, sollte man direkt beim Verlag bestellen.