Schwangerschaftsdiabetes und niedriger sozioökonomischer Status erhöhen ADHS-Risiko

Prof. Marcel Romanos von der Würzburger Universitätsklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Prof. Jochen Schmitt von der TU Dresden haben die Daten von 13488 Kindern aus Deutschland untersucht, um ätiologische Faktoren von ADHS herauszufinden.

Anlass für die deutsche Studie war eine Untersuchung von Nomura et al., der auf der Datenbasis von 212 Kindern zu dem Ergebnis kam, dass Kinder von armen Familien ein erhöhtes Risiko aufweisen ADHS zu entwickeln. Weiterhin steigt das Erkrankungsrisiko der Kinder für ADHS an, wenn die Mütter eine Schwangerschaftsdiabetes entwickelten. Romanos und Schmitt wollten in ihrer Studie diese Ergebnisse an einer größeren Datenbasis überprüfen.

Die Wissenschaftler veröffentlichten vor kurzem ihre Ergebnisse in der Zeitschrift Archives of Pediatrics & Adolescent Medicine. Prof. Jochen Schmitt fasst in einer Presseerklärung der Universität Würzburg zusammen: “Unsere Studie bestätigt auch in einer großen Stichprobe den Zusammenhang zwischen einem geringen sozioökonomischen Status, dem Auftreten von Schwangerschaftsdiabetes und ADHS”.

Allerdings stießen die beiden Wissenschaftler in ihrer Untersuchung auf weitere Zusammenhänge: Demnach sinkt das Risiko für Kinder an ADHS zu erkranken möglicherweise, wenn sie ausreichend lange gestillt werden. Raucht ihre Mutter hingegen während der Schwangerschaft, nimmt das Risiko zu. Es steigt auch, wenn bei den Kindern um den Geburtstermin herum gesundheitliche Probleme aufgetaucht sind.

Quelle:
überarbeitete Pressemitteilung

Links:
http://archpedi.jamanetwork.com/article.aspx?articleid=1357759#ref-pld120006-2 (Abstract)
http://www.presse.uni-wuerzburg.de/aktuelles/ (Presseabteilung der Uni) Würzburg)