Die Autoren Ernst Dostert und Rainer Iwansky beziehen sich mit ihrem Therapieprogramm Syllabo auf die dynamisch-integrative Lese- und Rechtschreibförderung von Heide Buschmann, die später von der Freiburger Rechtschreibschule (FRESCH) weiterentwickelt wurde. Auch das Therapieprogramm von Frau Reuter-Liehr folgt im Wesentlichen diesem Ansatz. In der Praxis zeigen sich häufig gute Erfolge silbenorientierter Ansätze, insbesondere bei jüngeren Kindern (erste bis Mitte dritter Klasse) und bei sehr schwerer LRS.
Das Programm Syllabo beinhaltet vier verschiedenen Übungen (Silbenbogentraining, Symboltraining, Diktatübung und Handdiktat) mit denen der Silbenansatz abwechslungsreich eingeübt werden. Beim Silbenbogentraining muss die Anzahl der Silben erkannt werden. Besonders gelungen ist die Übung Symboltraining, bei der den Kindern verschiedene Wörter vorgesprochen werden und die Kinder entscheiden müssen, wie sie zur richtigen Rechtschreibung gelangen. Handelt es sich um ein Merkwort, ein Wort bei dem abgleitet werden muss, muss das Wort in Silben zerlegt werden oder handelt es sich um eine Kombination aus verschiedenen Lösungsstrategien. Hier trainieren die Kinder realitätsnah die Kombination verschiedener Strategien, die sie zuvor meist einzeln in der LRS-Therapie eingeübt wurden. Bei der Übung Diktat werden einzelne Wörter diktiert, die das Kind – unter Beachtung der Silben – mit der Maus oder auf der Tastatur schreiben muss. Bei der Übung Handdiktat werden dem Kind Wörter diktiert, die es auf Papier schreiben soll und schließlich mithilfe des Computers kontrollieren kann.
Für Therapeuten, die in ihrer Therapie silbenorientierte Übungen durchführen, kann das Programm insbesondere aufgrund der gelungenen Übungen Silbenbogentraining und Symboltraining, der vielfältigen Einstellungsmöglichkeiten und der Möglichkeit eigene Übungslisten anzulegen und zu vertonen empfohlen werden. Das Therapieprogramm kann bei der Medienwerkstatt für 39 Euro bezogen werden.
http://www.medienwerkstatt-online.de/p.cgi?u=syllabo/syllabo.html
(Nachricht vom 18.02.2006)