Neue Prävalenzstudie aus Deutschland zur Dyskalkulie

Kindern mit Dyskalkulie fehlt die Vorstellung für Zahlen, für Mengen, fürs Abschätzen und für das Überschlagen. Sie scheitern insbesondere an den Grundrechenarten. Je nachdem, um welche Rechenoperation es geht, schwanken die Werte zwischen drei und sechs Prozent. Das belegen LMU-Wissenschaftler um Professor Gerd Schulte-Körne in einer aktuellen Studie. Für die Untersuchung machten sie entsprechende Tests mit 1633 Schulkindern aus dritten und vierten Klassen im Münchner Raum.

Dass Kinder an einer Dyskalkulie leiden, beklagt Schulte Körne, werde im Schulalltag immer noch zu häufig zunächst übersehen. Und anders als für die Lese- und Rechtschreibstörung gibt es für die Dyskalkulie in Bayern keine schulrechtliche Regelung, die die betroffenen Kinder entlastet und ihre Lernvoraussetzungen verbessert, moniert Schulte-Körne. „Das kann bei einer Krankheit, die auch biologische Ursachen hat, nicht angehen.“ Dabei wäre es möglich, den Ki

ndern bei Klassenarbeiten eine Zeitverlängerung einzuräumen, Hilfsmittel an die Hand zu geben und schließlich bei ihnen in dem Fach die Notengebung auszusetzen.

Schulische Entwicklungsstörungen treten aber nicht isoliert auf, konnten die LMU-Forscher zeigen. Weit häufiger als bislang angenommen gibt es sogenannte Komorbiditäten. So hatten laut der Studie 57 Prozent der Kinder mit einer Rechenstörung obendrein mit einer Lese- oder Rechtschreibstörung oder gleich mit beiden Ausprägungen der Legasthenie zu kämpfen, berichtet Dr. Kristina Moll, Psychologin und Mitglied der Forschergruppe. „Diese Häufigkeiten haben uns überrascht“, räumt Schulte-Körne ein.

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bearbeitete Pressemitteilung

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