Lautlesetandem – eine Option für die LRS-Therapie?

Das Lautlesetandem ist eine Übungsform für den Leseunterricht, bei der ein guter Leser und ein schwächerer Leser gemeinsam einen Text laut lesen. Beide Schüler beginnen den Text gemeinsam in derselben Geschwindigkeit zu lesen. Macht der schwächere Schüler einen Fehler, wird das Lesen unterbrochen und der Schüler hat vier Sekunden Zeit, seinen Fehler zu korrigieren. Wird der Lesefehler nicht korrigiert, zeigt der bessere Schüler dem leseschwächeren Schüler das Wort, das falsch gelesen wurde, das dann noch einmal gelesen werden soll. Liest der leseschwächere Schüler eine Zeit fehlerfrei, hört der Lesepartner auf mitzulesen und der leseschwächere Schüler liest allein bis zum nächsten Fehler weiter, wo wieder unterbrochen wird. Unterstützend liest der lesestärkere Schüler mit dem Finger mit. Das Lesetandem ist eine Übungsform die bei einigen Schülern in der LRS-Therapie sicherlich gut eingesetzt werden kann. Im Video wird das Verfahren genau erklärt.

Eine weitere Option für schwächere Leser längere Texte zu bearbeiten, kann auch das abwechselnde Lesen sein, wobei Therapeut und Schüler jeweils abwechselnd eine Zeile lesen. Während der Therapeut liest, ist er auch ein Modell für ein langsames, genaues Lesen, bei dem Finger unterstützend gelesen und auf Endungen und Aufteilen von schwierigen Wörtern geachtet wird. Vorteil bei dieser Methode. Man liest nicht nur wenige Zeilen, sondern kann etwas größere Lesemengen bewältigen, was wiederum für den Schüler motivierend ist.

Video zum Lautlesetandem