Studie über Effektivität des mathematischen Frühförderprogramms „Mengen, zählen, Zahlen“ von Kristin Krajewski et al.

Die Wissenschaftler Kristin Krajewski, Gerhild Nieding und Prof. Wolfgang Schneider untersuchten die Effektivität eines mathematischen Frühförderprogramms im letzten Kindergartenjahr. Das Förderprogramm „Mengen, zählen, Zahlen“ stellt ein Trainingsprogramm zur Verbesserung der mathematischen Vorläuferkompetenzen dar. Dabei werden Mengenverständnis, Zählfertigkeiten und Zahlenkenntnis gefördert, die Zahlen mit den dahinter stehenden Anzahlen eingeübt sowie trainiert, Anzahlen und Zahlen in die richtige Reihenfolge zu bringen.

An dem Förderprogramm nahmen 71 Vorschüler aus vier Kindergärten teil, das von Kindergärtnerinnen über einen Zeitraum von 10 Wochen durchgeführt wurde. Weiterhin wurden drei Kontrollgruppen gebildet (kein Training, Denktraining, Zahlenland). Die Kinder wurden vor der Maßnahme, direkt nach Durchführung des Trainings, zwei Monate vor Schuleintritt und am Ende der ersten Klasse auf Trainingseffekte überprüft. Das Programm wurde täglich durchgeführt, wobei eine Sitzung in etwa 30 Minuten in Anspruch nahm.

Insgesamt zeigten im Durchschnitt die Kinder aller Gruppen während der verschiedenen Messzeitpunkte in den erfassten Variablen deutliche Fortschritte, was auf die natürliche kindliche Entwicklung zurückzuführen ist. In der Studie gab es aber auch Hinweise darauf, dass sich durch das Programm „Mengen, zählen, Zahlen“ die mathematischen Kompetenzen verbessern lassen. Im Rahmen der Mathematikleistungen der ersten Klasse konnten jedoch keine Effekte des Trainingsprogramms mehr festgestellt werden. Die Autoren erklären dies durch die lange Wartezeit zwischen Abschluss des Trainings und Schulbeginn und regen an, in weiteren Studien das Programm näher am Zeitpunkt der Einschulung durchzuführen.

Quelle:
Krajewski, K., Nieding, G. & Schneider, W. (2008). Kurz- und langfristige Effekte mathematischer Frühförderung im Kindergarten durch das Programm „Menge, zählen, Zahlen“. Zeitschrift für Entwicklungspsychologie und Pädagogische Psychologie, 40 (3), 135-146.